Strafverfahren: „Sylvestertäter“ vor dem Amtsgericht Köln.

Heute Vormittag haben vor dem Amtsgericht Köln zwei Hauptverhandlungen wegen Diebstahl stattgefunden. Zwei völlige Bagatell-Verfahren,  wie sie jeden Tag massenhaft stattfinden und ohne spektakulären Inhalt, sorgten für einen Massenandrang an Medienvertretern.

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Einziger Grund: Als Tatzeit war die die Sylvesternacht angegeben war. Was für ein Irrsinn. Die Vorwürfe stehen in keinem Zusammenhang mit den sexuellen Übergriffen, aber der Begriff „Sylvester“ reicht aus, um totale Hysterie zu verursachen. Solche Vorwürfe werden täglich zigfach vor dem Amtsgericht Köln verhandelt und in den Zuschauerbereichen
herrscht gähnende Leere. Heute waren bis zu 36 Akkreditierungen vergeben. Die stündlichen Nachrichten im Radio beginnen mit der Berichterstattung über diese Verfahren und weisen teilweise selbst auf den fehlenden Zusammenhang mit den Übergriffen hin, die Grund für die aktuellen politischen und gesellschaftlichen Diskussionen sind.
Wo ist die Relevanz dieser Beiträge? Das hat mit seriöser Berichterstattung nichts zu tun und wirft umso dringender die Frage auf, ob die Justiz in Person der jeweiligen Amtsrichter in der Lage sein wird, die Bagatellhaftigkeit der abzuurteilenden Taten nicht aus den Augen zu verlieren.